Wir barfen nun seit Februar 2016 und was soll ich sagen? Es war die beste Entscheidung für unsere Hunde 🐶
Wie sind wir zum barfen gekommen?
Christian kam mit Becks zurück aus Augsburg von seiner Physiobehandlung, weil bei ihm immer wieder das ISG blockiert und dann kein Agility machen kann. Er sagte, das die Physio meinte, ob wir schon mal überlegt hätten zu barfen. Da er sehr dünn ist, fehlt es im an Substanz und somit an Stabilität. Das er zu dünn wusste wir bereits, wir hatten auch schon so viel probiert, dass er mehr frisst, aber er ist sehr wählerisch. Futtersorten mit Getreide hätte er gefressen wie verrückt, aber wie sich rausstellte hat er eine Getreideallergie. Futtersorten mit viel Protein mochte er nicht. Eine Sorte mit wenig Protein habe wir gefunden die er einigermaßen frass – mit abwechselnd Frischkäse, Nassfutter oder Schmalz untergemischt hat er es dann sogar aufgefressen, aber zugenommen hat er dennoch nicht 🙁 da wir ein gemischtes intaktes Rudel haben kam dann noch erschwerend hinzu, dass er für oft 5 Tage das fressen komplett einstellte, wenn eine Hündin in der Standhitze ihrer Läufigkeit war.
Früher dachte ich immer, dass barfen schwer ist und vorallem hatte ich wie viele andere Menschen auch gehört, dass viele Hunde Mangelerscheinungen haben etc… ich bin von der Physiotherapeutin durch und durch überzeugt und so kamen mir Gedanken, dass an dem Gerücht vielleicht etwas nicht stimmen könnte. So setzte ich mich hin und durchforstete das Internet nach Ursachen hierfür. Fündig bin ich auch geworden und musste feststellen, dass nicht jeder der sagt er würde barfen auch wirklich barft. Wir wollten also einen Versuch starten über google habe ich einen Barfrechner nach Swanie Simon gefunden und druckte für jeden unsere Hunde einen Plan aus. So nun brauchte ich Fleisch, aber woher? Im Internet bestellen, aber da müssen immer gleich 28 kg bestellt werden, wenn man die zuzahlenden Versandkosten ausreizen will (so viel Platz habe ich nicht in der Gefriere). In einer Facebook-BARF-Gruppe habe ich eine Datei gefunden, welche lokale Barf-Shops sortiert nach Postleitzahlen enthält und siehe da in der doch so ländlichen Region in der ich wohne gibt es tatsächlich einen Shop (nur ein kleiner Umweg, wenn ich von der Arbeit heimfahre). Gesagt getan habe ich dort angerufen und einen Termin gemacht, mit den ausgedruckten Plänen im Gepäck bin ich dort hingefahren. Ich hatte das Glück, dass die Frau sich wirklich gut auskannte und so löcherte ich sie mit all meinen Fragen. Mit dem Fleisch für die die erste Woche der Umstellung, viele Input und einer Swanie Simon Broschüre für 5 € (die enthält wirklich alle wichtigen Informationen) machte ich mich auf dem Heimweg. Die Umstellung erfolgte problemlos und der mäklige Fresser blühte auf und legte an Gewicht zu, der Napf ist seit her immer leer und seiner Meinung nach dürfte es auch gerne noch etwas mehr sein 🙂 🙂 🙂 Klar war es am Anfang etwas kompliziert, wer bekommt von was wie viel, was ist bekommen sie heute, aber nach ein paar Wochen wusste ich alle Daten zu jedem Hund auswendig und es wurde einfacher. Die anfängliche Unsicherheit legte sich auch je mehr ich mich mit dem Thema barfen beschäftigte, informierte und es einfach lebte und die positiven Veränderungen an den Hunden bemerkte.
Die von mir bemerkten positiven Effekte
- nach 2 Tagen habe ich festgestellt, dass sie nicht mehr so streng aus dem Mund riechen
- Der Kot ist viel kleiner und weniger und stinkt kaum
- nach bereits 2 Wochen bemerkte ich bereits, dass die Hunde irgendwie agiler waren
- Die riechen nicht mehr so nach „Hund“
- 2 unsere Hunde hatten ziemliche Zahnstein Probleme, nach 4 Wochen war das Thema vom Tisch (Becks war mit 2 Jahren bereits das erste Mal in Narkose zur Entfernung und stand eigentlich schon vor der nächsten Narkose)
- Lexxy hat zwar mit Trockenfutter auch ein immer glänzendes Fell, aber hatte immer im Fellwechsel schreckliche Schuppen und mattes Fell – dies hat sie nun nicht mehr
- Becks hatte einen ziemlich nervösen Darm und hat bei jedem Spaziergang 5-6 mal sein Geschäft gemacht, wobei es immer dünner wurde… wir dachten immer er hat halt einfach einen nervösen Darm – soll es ja geben. 6 Monate nach der Umstellung wurde es immer weniger bis hinzu jetzt einem ganz normalen Hund, der 1x am Tag sein Geschäft macht.
- Becks haarte quasi das ganze Jahr – jeden Morgen war sein Platz übervoll mit weißen Haaren, jetzt hat er ein schönes weiches Fell mit schöner Struktur und Dichte. Haaren tut er jetzt ganz normal 2 x im Jahr
- Becks hatte auch ziemlich Liegestellen an den Ellenbogen, durch die Umstellung hat er ein viel besseres Fell bekommen und die Liegestellen sind komplett verschwunden und wieder mit Haaren überwachsen 🙂
Fragen die mir oft gestellt werden
- Frage: Ist dir das nicht zu Aufwendig?
Antwort: Ja es ist in der Tat mehr Aufwand beim täglichen Füttern, aber wenn ich überlege wie viel Zeit ich mit meinen Tieren verbringe mit Gassi gehen, trainieren, kuscheln etc. sind mir die 15 Minuten mehr Aufwand echt wert – im Gegensatz zu Tonne auf Trockenfutter rein und hinstellen. Mit Trockenfutter hatte ich nie Spaß unsere Hunde zu füttern, aber jetzt habe ich selbst Freude daran meine Fellnasen täglich mit gutem Futter glücklich zu machen 🙂 - Frage: ist dir das nicht zu unhygienisch?
Antwort: Es ist Fleisch genau so wie das Fleisch, welches wir Menschen essen. Okay es ist etwas blutiger, aber bei normaler Küchenhygiene alles klein Problem. Ich habe lediglich extra Tupperdosen für das Hundefleisch und unser Essen und die Hundefutterschüsseln werden täglich gereinigt.